Digitalisierung: Welche Branche steht wo?

Die Notwendigkeit zur Digitalisierung ist das Eine – die Realität im Unternehmensalltag das Andere. Das zeigt die aktuelle Ernst & Young – Studie vom März diesen Jahres recht deutlich, für die 3.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt wurden. Was sind die beiden wichtigsten Ergebnisse?

Eine zentrale Frage war, inwiefern digitale Technologien für das Geschäftsmodell des Unternehmens eine Rolle spielen. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den vier Branchen Dienstleistung, Handel, Industrie/verarbeitendes Gewerbe sowie Bau/Energie. Vorreiter bei der digitalen Transformation sind die Dienstleistungen: Bei 30% spielt die Digitalisierung eine sehr große Rolle und bei 31% immerhin eine große Rolle. Der Handel kommt auf ähnliche Werte. Für die Industrie/verarbeitendes Gewerbe sind die entsprechenden Prozentsätze 16% („sehr große Rolle“) und 37% („große Rolle“). Schlusslicht ist der Sektor Bau/Energie, in dem nur 14% der Unternehmen eine sehr große Bedeutung bzw. 28% eine große Bedeutung der Digitalisierung sehen.

Spannende Ergebnisse lieferten auch die Antworten auf die Frage: „Inwiefern spielen digitale Technologien eine Rolle?“ Hier zeigte sich folgende prozentuale Verteilung, wobei Mehrfachantworten möglich waren:

  • 39% → Kundenbeziehung findet ganz oder teilweise auf digitalem Wege statt
  • 33% → Technische Nutzung von mobilen Endgeräten
  • 23% → Produktverkauf und Bezahlung online
  • 19% → Stärker integrierte Lieferketten mit Partnern
  • 18% → Stärker automatisierte Produktion
  • 15% → Einsatz von analytischen Werkzeugen zur Personalisierung der Produkte
  • 11% → Produkte sind ganz oder teilweise digitaler Natur
  •   7% → Produktentwicklung erfolgt ganz oder zunehmend durch digitale Technologien

Fazit der Wirtschaftsforscher: Mittelständler nutzen die Chancen der Digitalisierung recht unterschiedlich, so dass sie sogar von einer digitalen Zweiklassengesellschaft warnen.

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