Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle

Fest steht bereits: Die Trends und Entwicklungen der Digitalisierung werden zwangsläufig auch eine Optimierung der bestehenden, beziehungsweise die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle erfordern. Es gilt, eine zu den Erfordernissen und Voraussetzungen passende Innovationsstrategie (K.O.M.-i4.0®) irgendwo zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen Szenarien zu wählen: Evolution vs. Disruption (vgl. W&P, Fraunhofer IPA, 2015)

Evolution durch digitale Veredelung

Dieses Szenario beschreibt die schrittweise Weiterentwicklung des etablierten Geschäftsmodells. Produktfunktionen und Dienstleistungen aus dem bestehenden Angebot werden „digital veredelt“, also mit digitalen Erweiterungen versehen. Der Fokus liegt dabei auf nachhaltiger Wertschaffung durch Effizienzsteigerungen und dem Angebot produktnaher digitaler Services. Stellenweise entstehen strategische Partnerschaften zwischen Industrie und IT-Unternehmen, welche jedoch nur punktuell sind und einzelne Insellösungen hervorbringen. Zu ganzheitlichen Optimierungsansätzen und Innovationen kommt es hingegen eher selten. Die hardwaregetriebene, auf das bestehende Produktportfolio ausgerichtete Innovationskultur wirkt eher blockierend.

Revolution durch radikale disruptive Erneuerung

In diesem Modell verändern neue Technologien die komplette Branchenlogik auf radikale Weise. Hersteller gehen gezielt strategische Kooperationen mit Internet bzw. IT-Unternehmen oder sogar mit Wettbewerbern ein, um Synergien zu nutzen und ihre Kernkompetenzen zu ergänzen. Die Wertschöpfung findet zunehmend in Ökosystemen oder zumindest Plattformen statt, in welchen Hersteller, Lieferanten und Kunden eng zusammenarbeiten. Der Trend geht dabei zunehmend weg von proprietären Ansätzen, hin zu offenen Konzepten. Der Kundennutzen und damit der Fokus der Unternehmensstrategie liegt nicht mehr auf dem Verkauf des Produkts an sich, sondern auf der Entwicklung bedürfnisorientierter Lebenszyklus-Dienste und deren Vertrieb mit Pay-per-use-Ansätzen. Bisher undenkbare Leistungsangebote kommen auf den Markt, es entstehen neue und teils revolutionäre Geschäftsmodelle rund um den Zugang und die Nutzung von Daten sowie damit verbundener digitaler Dienste. Die Kernkompetenzen und das Leistungsangebot der Hersteller verschieben sich zunehmend in Richtung IT und Smart Data.

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