Individuelle Resilienz im digitalen Zeitalter

Handlungs- und Problemlösekompetenz ist eine wichtige Voraussetzung für die Beschäftigten, mit den vielfältigen Herausforderungen der digitalen und dynamischen modernen Arbeitswelt erfolgreich und nachhaltig umgehen zu können. So identifiziert auch die PIACC-Studie der OECD einen kontinuierlichen Qualifikationsbedarf, damit Arbeitskräfte mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten können.

Um die fachspezifischen Kenntnisse auf dem jeweils erforderlichen Niveau zu halten, sind jedoch nicht immer (kostenintensive) Schulungen nötig. Für etwas größere Unternehmen bieten sich hier auch alternative Möglichkeiten wie beispielsweise internes Peer-Mentoring, bei welchem sich die Mitarbeiter gegenseitig unterstützen und Know-how untereinander gezielt weitergeben. Neben fachspezifischen Kenntnissen werden jedoch auch zunehmend wieder soziale und personale Kompetenzen wie Kommunikationsstärke und die Fähigkeit zu ganzheitlichem und vernetztem Denken wichtig. Wie die PIACC-Studie belegt, sind solche erweiterten Qualifikationen ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen und führen zu signifikanten Produktivitätssteigerungen. Ein wichtiger Begleitfaktor auf struktureller Ebene ist hier die Chance auf persönliche Weiterentwicklung.

Dies allein wird jedoch in vielen Fällen noch nicht reichen, um den potenziellen psychischen Belastungen auf individueller Ebene zu begegnen. Experten führten hier vor einigen Jahren den Begriff der „Health Literacy“, zu deutsch Gesundheitskompetenz, ein. Gemeint ist damit die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Ducki (2015) spricht in diesem Zusammenhang von der Befähigung zum individuellen Gesundheitsmanager. Im Fokus stehen dabei zum einen die bereits erwähnte fachliche Qualifizierung und der Aufbau von IT-Medienkompetenz (Umgang mit Angeboten und Möglichkeiten, individuelle Grenzziehungen), zum anderen jedoch auch das Einüben von Achtsamkeit im Umgang mit interessierter Selbstgefährdung und der Aufbau von Mobilitätskompetenzen. Gemeinsames Ziel dieser Ansätze ist es, die persönlichen Ressourcen entsprechend den gegebenen Anforderungen und individuellen Voraussetzungen zu stärken. Gemäß der klassischen Stresstheorie gehören dazu neben dem Kompetenzaufbau nach wie vor auch Ansätze, welche auf Ebene der Stressbewertung und der Stressreaktion ansetzen.

 

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