Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Kreativität und Innovativität oft als Synonyme verwendet. Dieser Beitrag soll aufzeigen warum dieses Verwendung keineswegs richtig ist, vor allem wenn man sich vorgenommen hat, beides zu verbessern.
Einleitend sollen die Begriffe Innovation und Kreativität kurz definiert werden. Unter einer Innovation versteht man Ideen, die zu neuen Produkten, Prozessen oder Verfahren umgesetzt werden, die eine erfolgreiche Anwendung finden oder am entsprechenden Markt etabliert werden können. Unter Kreativität hingegen versteht man die Fähigkeit oder den Prozess etwas Neues, Originelles entstehen zu lassen. Dabei haben beide Begriffe gemein, dass sie sowohl das Ergebnis, die Fähigkeit aber auch den Prozess an sich bezeichnen.
Auch wenn Kreativität und Innovation nicht das Gleiche sind, stehen sie doch in einer Beziehung zueinander. Hierzu gibt es zwei Ansätze: Vertreter der einen Richtung sagen, dass Innovation ein Prozess ist und Kreativität ein Teil des Prozesses. So könnte man den Innovationsprozess in sechs Phasen unterteilen: Die ersten vier Phasen beschreiben den kreativen Prozess. Hier sind besonders individuelle Kompetenzen gefragt. Die letzten zwei Phasen des Innovationsprozesses beschreiben die Implementierung der neuen Idee, also die Integration des neuen Wissens in die Organisation. Damit steht am Anfang also die Schaffung eines neuen, originellen Produkts (= Kreativität), das erst durch seine Vermarktung oder Etablierung zu einer Innovation wird.
Die zweite Möglichkeit Kreativität und Innovation in Beziehung zu setzen, ist die Unterscheidung auf organisationaler Ebene und auf individueller Ebene: Kreativität und Innovation stehen in einer Mittel-Zweck-Beziehung. Kreativität, also der Prozess auf individueller Ebene ist ein Mittel zum Zweck der Innovation, dem Prozess auf organisationaler Ebene. Damit kann auch bei der Vermarktung eines neuen Produktes die Kreativität wieder zum Einsatz kommen.
Wichtig zur Förderung ist diese Unterscheidung, da Einflussfaktoren an unterschiedlichen Stellen greifen müssen und die Überlegung zentral ist, was eigentlich zu fördern wäre. Wenn generell mehr Ideen, Freigeist und Querdenken benötigt werden, sollte eine kreativere Stimmung im Unternehmen erzeugt werden oder bei der Einstellung von Mitarbeitern gezielt darauf geachtet werden, besonders kreative Personen auszuwählen. Bei Innovationen stehen dann die organisationalen Prozesse und Strukturen im Vordergrund. Das ist aber nicht nur ein rein betriebswirtschaftliches Feld, auch hier werden psychologische Fähigkeiten relevant, wie diese sich durchzusetzen, sich verkaufen zu können oder aber auch sein Ego mal zugunsten der besseren Idee zurückzustecken.
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